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Aesculap
Von schöner Gestalt: Gott oder Mensch?
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Die römische Bronzestatuette einer nackten männlichen Figur weckt Erinnerungen an Werke der Schüler des griechischen Bildhauers Polyklet (5.Jh.v.Chr.).
Der strenge Kontrapost Polyklets, ein Bewegungsmotiv zwischen Stehen und Schreiten, erhält bei der römischen Statuette ähnlich wie bei den Figuren der Polykletschüler durch die Schwingung des Körpers einen Zug von Gefälligkeit, den die locker gespreizte an die Hüfte gelegte linke Hand noch steigert.
Der römische Künstler hat keines seiner großen Vorbilder aus der Zeit der gut ein halbes Jahrtausend zurückliegenden Klassik kopiert, aber er spielt mit den Stilelementen dieser Zeit.
Wen hat er darstellen wollen? Den in sein Spiegelbild verliebten Narkissos? Einen Gott: Merkur, Apollo oder Aesculap? Den entscheidenden Hinweis gibt wohl der Gegenstand, den die Figur in ihrer rechten Hand hält und auf den sie ihren Blick richtet:

der Rest eines Stabes. Eine besser erhaltene Wiederholung der Statuette aus Volubilis (Marokko) verrät, dass wohl auch bei dieser Statuette ein von einer Schlange umwundener Stab zu ergänzen ist: das Attribut des Heilgottes Äskulap noch heute das Zeichen des Ärztestandes.




Gordian III.
Ein römischer Kaiser zu Gast im Römermuseum Kastell Boiotro

Minerva
Bronzestatuette einer Minerva aus dem Rheinland

Minerva
Minerva als Maskottchen.




Text: Dr. J.P. Niemeier

Dr. Thomas Maurer
Kontakt Stadtarchäologie Passau