Stadtarchäologie Passau: RömerMuseum Kastell Boiotro, Römische Kaiserporträts
RömerMuseum Kastell Boiotro


Die Stadtarchäologie Passau zeigt in der Zeit vom 11.4. - 5.10.2008 im RömerMuseum Kastell Boiotro die Sonderausstellung "RÖMISCHE KAISERPORTRÄTS"

Erscheinungsformen der Kaiserporträts

Rundplastik
Im öffentlichen Raum standen lebensgroße und auch überlebensgroße Statuen oder Büsten. Antike Schriftsteller berichten von einer Kolossalstatue des Kaisers Nero von 40 m Höhe. Bekannt ist auch das Porträt von Konstantin dem Großen, dessen Kopf, Teil einer Sitzstatue, allein 2,60 m misst. Aber auch kleinformatige Skulpturen, in den unterschiedlichsten Materialien gearbeitet, können im öffentlichen wie im privaten Bereich aufgestellt sein.

Reliefs
Vor allem auf historischen Reliefs tritt der Kaiser auf. Sie schmückten öffentliche Gebäude, Tempel, Triumphbögen oder Säulen (wie unser Beispiel von der Trajanssäule in Rom).

Malerei
Kaiserporträts treten als Gemälde auf Leinwand, Holz , in Wandmalereien, in Stuckreliefs oder Mosaiken auf. Als Gemälde auf Holz ist nur ein einziges Kaiserbild erhalten und stammt aus Ägypten mit seinen günstigen Erhaltungsbedingungen. Es handelt sich um das Porträt des Septimius Severus mit seiner Frau Julia Domna und seinen beiden Söhnen Caracalla und Geta. Ansonsten sind solche Gemälde nur schriftlich überliefert.

Schmuck, Kameen und Gemmen
Die Kameen und die größerformatigen kostbaren Gemmen waren Einzelstücke, die als Geschenk in der Oberschicht verteilt wurden. Eine symbolträchtige Bildersprache unterscheidet sie auch durch eine freiere Ikonographie von den historischen Denkmälern. Ein Beispiel in unserer Ausstellung ist die Gemma Augustea aus dem Kunsthistori-schen Museum der Stadt Wien.

Auf Ringen, Armreifen, Fibeln, Knöpfen, Ohrringen, Amuletten usw. gehört das Kaiser- oder Kaiserinnenporträt ebenfalls zur Ausstattung. Weiter anführen lassen sich noch Szepter und Diademe.

Gebrauchsgegenstände
Weite Verbreitung fand das Kaiserbildnis auf Gefäßen, z.B. auf Opfergeräten oder Prunkgeschirr. Einfachere Darstellungen bietet die Reliefkeramik. Kaiserbüsten als Möbelbeschläge oder als Gewichte von Waagen belegen die Durchdringung des Alltags durch das Kaiserhaus.

Militärisches Gerät und Auszeichnungen
Beim Militär hat die Darstellung des Kaisers als Oberbefehlshaber (Imperator) eine herausragende Bedeutung. Eine Statue mit seinem Porträt stand im Heiligtum eines jeden Lagers. Sein Bild schmückte natürlich Feldzeichen und Orden, aber auch die die Ausrüstung der Soldaten wie Rüstung und Waffen (z.B. Schwertscheiden).

Münzen
Die weiteste Verbreitung fand das Kaiserbild zweifellos durch das Geld. Münzen sind im römischen Reich die stärksten Propagandaträger. Als erster setzte Caesar sein eigenes Porträt auf die Vorderseite von Denaren. Octavian, wie alle nachfolgenden römischen Kaiser, griffen nur allzu gern diese Neuerung auf. Die Rückseite der Münze diente mit Schlagworten und Darstellungen gezielt der politischen Propaganda.














RömerMuseum Kastell Boiotro - Passau
Lederergasse 43, 94032 Passau, Tel.: 0851/34769, boiotro@passau.de, Di. bis So. von 10.00 bis 16.00 Uhr.






 
 
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