Bayern - Keltische Siedler und mittelalterliche Handwerker - Passau
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Keltische Siedler und mittelalterliche Handwerker - Eine Stadtkerngrabung auf dem Passauer Neumarkt1
Jörg-Peter Niemeier

Die Passauer Halbinsel zwischen Donau und Inn ist ein seit über 6000 Jahren bevorzugtes Siedlungsgebiet. Im Mittelalter erstreckte sich die Passauer Altstadt von der Ortspitze am Zusammenfluss von Donau und Inn bis zur sog. Römerwehr, die im 10. Jahrhundert errichtet wurde. Westlich dieser eigentlichen Civitas entstand wohl schon im 10./11. Jahrhundert ein Suburbium. Hier ließen sich vor allen Dingen Handwerker mit ihren Betrieben nieder. Für diese Vorstadt ist noch heute die Bezeichnung "Neumarkt" gebräuchlich. Der lateinische Name Novum Forum ist zu Beginn des 13. Jahrhunderts belegt2. Bedingt durch die politischen Umstände wurden unter Bischof Manegold für den Bau einer Stadtmauer im Jahr 1209 Steuern erhoben, um den Neumarkt zu schützen. Aus der Urkunde von 1209 geht hervor, dass eine ältere Mauer "wegen der Schwäche des Walls und der Baufälligkeit der Mauer" unbedingt zu erneuern war3. Es musste also eine Vorgängerbefestigung ersetzt werden; so dürfte der Neumarkt bereits seit dem 12. Jahrhundert mit einer Abschnittsbefestigung vom Inn zur Donau gesichert gewesen sein. Diese Stadtmauer, die sicher im Laufe der Jahrhunderte erweitert wurde, hat die Stadtarchäologie seit ihrer Einrichtung 1988 immer wieder bei den verschiedensten Baumaßnahmen dokumentiert.

Feuergefährliche und Gestank verbreitende Gewerbe wurden aus nachvollziehbaren Gründen meist am Rande der Stadt, also an der Stadtmauer, angesiedelt, wenn man sie nicht gleich außerhalb der Städte ihrem Handwerk nachgehen ließ. Das Grabungsareal von 2006/2007 liegt in nächster Nähe zur Stadtmauer von 1209. Verursacht wurde diese Rettungsgrabung durch eine geplante Neubebauung in Form einer Passage mit Wohn- und Geschäftsräumen zwischen der Heiliggeistgasse und der heutigen Theresienstraße (Abb. 1).

Der größte Teil des Grabungsgeländes war bereits Anfang der 1970er Jahre mit einer nicht unterkellerten Lagerhalle für ein Möbelhaus bebaut worden. Obwohl man für die Bodenplatte mit dem darunter liegenden Frostschutzkies die obersten Schichten des ehemaligen Gartengeländes abgetragen und zahlreiche Punktfundamente betoniert hatte, ergaben sich bei der archäologischen Untersuchung der Fläche nach Abriss der Halle doch zahlreiche Funde und Befunde (Abb. 2)  (Abb. 3).
Abb. 1, Ausschnitt aus dem Passauer Urkataster von 1826/29 mit hervorgehobener Grabungsfläche
Abb. 1, Ausschnitt aus dem Passauer Urkataster von 1826/29 mit hervorgehobener Grabungsfläche

Abb. 2, Grabungsplan
Abb. 2, Passau-Neumarkt. Gesamtplan mit keltischen, hochmittelalterlichen bis neuzeitlichen Befunden und modernen Störungen.

Abb. 3, Passau-Neumarkt. Ausschnitt aus dem Gesamtplan.
Abb. 3, Passau-Neumarkt. Ausschnitt aus dem Gesamtplan.

Spätmittelalter:

Nach Grabungen und Funden in der Umgebung und einer Sondage auf dem Grundstück zwischen Heiliggeistgasse und Theresienstraße waren Befunde entsprechender Zeitstellung zu erwarten. Dies war auch in der Baugenehmigung als Begründung zur notwendigen archäologischen Untersuchung beschrieben. Die erwarteten Befunde zur mittelalterlichen Siedlungsgeschichte traten ebenso wie solche der Spätlatènezeit zu Tage.

Etwa parallel zur Heiliggeistgasse, also im südlichen Teil der Grabungsfläche, fand die erste Kampagne im Spätsommer und Herbst 2006 statt. Allein in diesem Bereich an der Heiliggeistgasse kamen auf engstem Raum über 20 von insgesamt 41 Lehmkuppelöfen zu Tage (Abb. 3)

Diese Öfen hatten im Planum einen Durchmesser von etwa 1,0 - ca. 1,20 m (Abb. 4, Objekt 56). Durch die Hitze des Feuers war die Ofenwandung verziegelt. Der Schürkanal zeichnete sich durch eine ebenfalls z. T. verziegelte, länglich ovale Ausbuchtung im Boden ab. Diese Lehmkuppelöfen können die unterschiedlichsten Handwerker für die Herstellung ihrer Produkte genutzt haben. Ohne eindeutige Beifunde ist es schwierig, die ehemalige Funktion dieser Öfen zu bestimmen. Es könnten, wie in der Passauer Innstadt, Eisenverhüttungsöfen gewesen sein4, ebenso wäre auch die Nutzung durch Schmiede im Bereich des Möglichen. In Regensburg haben Bäcker in solchen Öfen ihre Brote gebacken5. Diese Handwerker scheiden als einstige Betreiber an der Heiliggeistgasse jedoch aus.

Zur Interpretation unserer Öfen müssen die weiteren Grabungsbefunde und Funde herangezogen werden. In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Lehmkuppelöfen fanden sich insgesamt 12 von 14 kreisrunden Schächten mit einem Durchmesser von ca. 1,50 m (Abb. 5, Objekt 25).


Abb. 4: Passau-Neumarkt. Lehmkuppelofen.
Abb. 4: Passau-Neumarkt. Lehmkuppelofen.

Abb. 5: Passau-Neumarkt. Schacht (Objekt 25) schneidet einen Ofen (Objekt 60).
Abb. 5: Passau-Neumarkt. Schacht (Objekt 25) schneidet einen Ofen (Objekt 60).
Einige Schächte schnitten die Lehmkuppelöfen und umgekehrt (Abb. 3, Objekte 2, 9, 10, 11, 12, 25, 60; 34, 35, 36; Foto: Abb. 5, Objekte 25 und 60).

Das bedeutet, dass Öfen und Schächte gleichzeitig genutzt wurden. Sie gehörten zu ein und demselben Betrieb. Die mitgefundene Keramik datiert diesen Handwerksbetrieb in die Zeit des 14./15. Jahrhunderts (s. u.). Bei den Schächten lassen sich zwei Typen unterscheiden. Der eine war mit einer Holzverschalung in den Boden eingetieft. Dabei variiert die Tiefe von etwa einem Meter bis zu über 3 m. Im Profil zeichnen sich die vermoderten Holzverschalungen als dunkle, relativ scharf akzentuierte Linien am Rande des Schachtes ab (Abb. 6, Objekt 17). In manchen Schächten fanden sich dicke Schichtpakete, vor allem mit Keramik und Knochen. Nach Aufgabe des Betriebes wurden die Schächte offenbar zur Müllentsorgung genutzt. Ein weiteres Beispiel eines holzverschalten Schachtes ist rund 2,40 m tief (Abb. 7, Objekt 29). Die ursprüngliche Tiefe war noch größer, denn wir bewegen uns mit dem heutigen Schachtrand bereits unterhalb des ehemaligen Laufhorizontes. Die Holzverschalung weist darauf hin, dass hier Wasser oder andere Flüssigkeiten eingefüllt wurden, die ansonsten im anstehenden, leicht lehmigen Schwemmsand versickert wären. Andere Befunde waren nur 1 m tief, aber auch holzverschalt und senkrecht in den Boden getrieben, also eher wannenartige Gruben.

Bei einem weiteren Beispiel konnten wir keine Holzverschalung dokumentieren; wegen der Tiefe und dem senkrecht nach unten verlaufenden Rand dürfte es sich auch um ein ursprünglich holzverschaltes Exemplar handeln (Abb. 8, Objekt 86).

Bei dem anderen Schachttyp fehlt die Holzverschalung (Abb. 9, Objekt 10). Die Schächte waren glockenförmig mit der Öffnung nach oben in den Schwemmsand eingetieft. Das zweite Beispiel eines Schachtes ohne Verschalung konnten wir aus statischen Gründen - er lag unmittelbar an einer Hauswand - nur zum Teil ergraben (Abb. 10, Objekt 26). Ein Großteil der Keramik- und Knochenfunde stammt jedoch aus diesen Schächten.

Welche spätmittelalterlichen Betriebe benötigten nun zur Erzeugung ihrer Produkte wasserdichte Behälter und Öfen? Die Hausakten reichen nicht soweit zurück und tragen daher zur Beantwortung der Frage, welche Handwerker hier einst arbeiteten nichts bei. Der heutige Straßenname "Heiliggeistgasse" oder der frühere "Hintere Gasse" helfen leider ebenso bei der Benennung des Gewerbes, wie in anderen mittelalterlichen Städten oder an anderen Stellen in Passau selbst, nicht weiter.

Die erste Überlegung zur Funktion des Betriebes führte in Richtung Lederer. Die Schächte könnten dabei zum Gerben von Tierhäuten benutzt worden sein. Wozu aber benötigten die Gerber in solch großer Anzahl Lehmkuppelöfen? Zudem sind zwei Bereiche in Passau mit Häusern der Lederer bekannt. Sie arbeiteten zum einen am südlichen Ufer des Inn in der Innstadt, in der heutigen Lederergasse. Die Häuser sind zum Teil heute noch als Ledererhäuser durch ihre Giebelkonstruktionen mit den Vorrichtungen zum Aufhängen der Tierhäute erkennbar. Der andere Bereich der Lederproduktion liegt im Neumarkt ganz in der Nähe unserer Grabung, etwas flussabwärts am Unteren Sand. Beide Bereiche liegen direkt am Innufer. Hier war das nötige Fließwasser vorhanden, um die Häute zu reinigen. Der in unserer Grabung angetroffene Betrieb liegt in nur geringer Entfernung zum Fluss.

Abb. 6, Passau-Neumarkt. Holzverschalter Schacht (Objekt 17)
Abb. 6, Passau-Neumarkt. Holzverschalter Schacht (Objekt 17).

Abb. 7: Passau-Neumarkt. Holzverschalter Schacht (Objekt 28).
Abb. 7: Passau-Neumarkt. Holzverschalter Schacht (Objekt 28).

Abb. 8: Passau-Neumarkt. Holzverschalter Schacht (Objekt 86).
Abb. 8: Passau-Neumarkt. Holzverschalter Schacht (Objekt 86).

Abb. 9: Passau-Neumarkt. Schacht (Objekt 10).
Abb. 9: Passau-Neumarkt. Schacht (Objekt 10).

Abb. 10: Passau-Neumarkt. Schacht (Objekt 26).
Abb. 10: Passau-Neumarkt. Schacht (Objekt 26).

In dem zahlreich gefundenen Knochenmaterial fanden sich einige Ziegenknochen (s. u.). Dies ließ zunächst an Weißgerber denken; sie könnten die Häute in den Schächten gegerbt haben. Aber wie o. a., spricht die Entfernung zum Innufer gegen diese Interpretation. Außerdem benötigten sie ebenso keine Öfen.

Die Leimsieder bilden ein weiteres Tierknochen verarbeitendes Gewerbe. Sie kochten aber ihre Knochen, wie zeitgenössische Darstellungen zeigen, in großen Kesseln, benötigten also weder holzverschalte Schächte noch Lehmkuppelöfen. Sie scheiden somit als Betreiber unseres Betriebs aus. Allein aus der Grabung 2006 stammen über 50 kg Tierknochen. Weitere kamen bei der Kampagne von 2007 noch hinzu. 50 kg Tierknochen sind rund 2200 Stück. Diese Funde bearbeitete N. Pöllath von der Universität München (s. eigenen Beitrag). Sie hat festgestellt, dass nahezu 100 % von diesen 2200 Knochenfunden von Haustieren stammen. Dies entspricht ziemlich exakt anderen mittelalterlichen / frühneuzeitlichen Fundorten, wie etwa Regensburg mit 0,7 % Wildanteil oder Augsburg mit 0,1 %. Dabei ist ein hoher Anteil von Rinderknochen ebenfalls charakteristisch für dieses spätmittelalterliche bis frühneuzeitliche Material in unseren Städten.

Aus den Schächten stammen neben den Rinderknochen auch Teilskelette von zwei Schweinen, von mindestens vier Hunden und einer Katze. Diese Reste von Tieren unterschiedlichen Alters, teils jung, teils älter, sind wahrscheinlich mit den Speiseresten in den aufgelassenen Schächten entsorgt worden. Den hohen Anteil von Ziegenknochen verdanken wir vor allen Dingen einem Befund. Dieser Befund sollte entscheidend zur Interpretation des ergrabenen Betriebes beitragen können. In einem der Öfen waren größere Mengen von Ziegenhörnern in den Boden gesteckt und regelrecht eingeschichtet worden (Abb. 11, Objekt 30). Da die Ziegenhörner keine Brandspuren aufwiesen, ist es zum Brand offenbar nicht mehr gekommen. Oder wollte man die Hörner lediglich trocknen?

Abb. 11: Passau-Neumarkt. Ofen (Objekt 30) mit Ziegenhörnern.
Abb. 11: Passau-Neumarkt. Ofen (Objekt 30) mit Ziegenhörnern.
Pöllath, Nadja: Tierreste aus der Heiliggeistgasse in Passau
Pöllath, Nadja: Tierreste aus der Heiliggeistgasse in Passau

Eine solche Ansammlung von Knochen ähnlicher Zeitstellung ist mir bisher nur in einem vergleichbaren Fall aus Enns-Lorch bekannt. Es handelt sich um eine Grabung der 50er Jahre in einem spätantiken Friedhof, dem sogenannten Ziegelfeld. Der "Hornzapfenboden" ist einschichtig und liegt über dem Bestattungshorizont. Er besteht aus Rinderhörnern6. In seiner Dissertation kann G. Knecht plausibel erläutern, dass es sich bei diesem Befund um eine Grube zum Wässern, zum "Ausfaulen" der Rinderhörner handelte7. Sie diente dazu, die anhaftenden Schlachtreste zu entfernen. Knecht interpretierte die Rinderhörner als Material für Hornrichter, hier allerdings in gänzlich anderem Zusammenhang als bei dem Passauer Befund.

Auch die Passauer Ziegenhörner und -knochen haben längere Zeit im Wasser gelegen, was zu einer porösen, fast bröseligen Konsistenz geführt hat, wie Frau Pöllath feststellte. Die Hornreste stammten überwiegend von männlichen Tieren. Dies legt auch hier den Hinweis auf das Handwerk des Hornrichters oder Beinschneiders nahe. Diese bevorzugten bei der Herstellung ihrer Produkte in erster Linie auch größere Hörner von Ziegenböcken. Außerdem fehlen in dem Ofen die zu erwartenden Anteile von Fußknochen, auch dies scheint auf das Handwerk eines Hornschnitzers und Hornrichters zu deuten. Den auf den ersten Blick am besten zu vergleichenden Befund bietet eine Grabung aus dem Jahre 1957/58 an der "hornpot lane" (!) in York8. Hier fand man neben einer Grube mit Hörnern auch kleinere Öfen. Die Grube war flach mit einem Boden aus Lehm. Die Wandung bestand aus Lehm und Holz. Sie war verfüllt mit annähernd 500 Hörnern, zum größten Teil von Rindern und Ziegen, und stammt aus einem Kontext des 14. Jahrhunderts9. Wie in Enns handelt es sich um eine Grube zum Ausfaulen der Hörner. Leider gibt es keine Zeichnung oder detaillierte Beschreibung der Grube in dem Bericht. Umriss und Tiefe lassen sich somit nicht erschließen, sodass wir den britischen Befund von York nur schwer mit dem Passauer vergleichen können. Identisch könnte aber die Funktion sein: Um das Horn zu bearbeiten hatte der Hornrichter einige vorbereitende Arbeiten zu verrichten10. Knochen und Hörner bezog er, wie in York nachgewiesen, direkt vom Schlachter11. Um Horn und Knochen zu reinigen, legte man das Material zum Entfaulen ins Wasser (s. o.). Dies konnte auch in mehreren Schächten geschehen, um so, je nach Dauer der Wässerung, unterschiedliche Härtegrade des Horns zu erreichen12.

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Grube in York entdeckte man in einem weiteren Grabungsschnitt die Reste von vier kleinen Öfen derselben Zeitstellung wie die Grube. Zumindest die Basis dieser Öfen war aus Bruchsteinen gemauert13. Die Hörner und Knochen wurden gekocht, um das Material vor dem eigentlichen Richten, Schnitzen oder sonstigen Bearbeitungen elastisch zu machen. Der Hornrichter presste das Horn von Wiederkäuern dann flach, er hat es also gerichtet. Schließlich war das Horn so dünn, dass es transparent war. Dieses so bearbeitete Material setzte man dann z. B. in Laternen ein. Ein Beleg findet sich z. B. in einer Kogge14. Zu unserem Passauer Ofenbefund besteht jedoch ein gewichtiger Unterschied. Hier sollte das Horn lediglich getrocknet werden, was aber nicht zu einem elastischeren Horn geführt hätte, sondern zu einer eher brüchigen Konsistenz. Zum Kochen hätte man wie in York eher große Kessel benötigt. Für entsprechende Kessel sind die Lehmkuppelöfen natürlich nicht geeignet. Ein vergleichbarer Befund mit Einlagerung von Ziegenhörnern in einem Ofen ist mir nicht bekannt.


Abb. 12: Passau-Neumarkt. Werkstattabfälle und Produkte aus Bein.
Abb. 12: Passau-Neumarkt. Werkstattabfälle und Produkte aus Bein.

Abb. 13: Passau-Neumarkt. Töpfe von Schwarzhafnern aus verschiedenen Befunden.
Abb. 13: Passau-Neumarkt. Töpfe von Schwarzhafnern aus verschiedenen Befunden.

Abb. 14: Passau-Neumarkt. Spardose.
Abb. 14: Passau-Neumarkt. Spardose.


Nur sehr wenige Werkstattabfälle oder Artefakte von Beinschneidern wurden gefunden. Abfälle von einem Knopfhersteller sind der einzige Hinweis auf dieses Handwerk. Ein Messergriff belegt nicht unbedingt die Herstellung vor Ort. Außerdem gibt es noch einige Paternosterperlen und einen Knopf (Abb. 12).So scheint mir die Deutung unseres Grabungsbefundes wenigstens für ein Handwerk, das des Hornrichters und Beinschneiders zwar möglich, letztendlich aber nicht bewiesen zu sein. Die Lehmkuppelöfen in Kombination mit den teilweise holzverschalten Schächten in Passau haben keinen exakt vergleichbaren Befund. Die engste Parallele zeigt noch die Hornrichterwerkstatt in York, jedoch sind die Öfen nicht zu vergleichen. Ihre Benutzung führt zu völlig unterschiedlichen Resultaten. Auch stellt sich die Frage zur Funktion der Schächte. Waren sie in Passau durch ihre große Tiefe nicht völlig unpraktisch zum Wässern von Knochen? So kann ich nur allgemein ein oder mehrere Handwerkszweige, die Tierhörner und -knochen zur Herstellung ihrer Produkte verarbeiteten, vermuten, eindeutig benennen kann ich sie bei meinem derzeitigen Kenntnisstand jedoch nicht.

Vielleicht waren die Handwerkszweige des Hornrichters und Beinschneiders aber auch nur ein Nebenprodukt, ein Nebenerwerb der eigentlichen Produktion. Die eigentliche Funktion könnte auch die Herstellung von geräuchertem Fleisch sein. In den Schächten hätte man das Fleisch einlegen und pökeln und anschließend in den Öfen räuchern können15. Leider lässt sich auch diese Überlegung nicht beweisen. Außer den Knochen besteht das übrige spätmittelalterliche Fundgut aus Keramik. In erster Linie handelt es sich um Schwarzhafnerware, teilweise mit Stempeln versehen (Abb. 13). Bei den vollständig erhaltenen Töpfen ergab der geschlämmte Inhalt u. a. einige Reste von Jungfischen. Es handelt sich dabei um Karpfenfische, die höchstens eine Länge von 10 cm aufwiesen: Ellritzen, Nasen, Rotaugen und Weißfische. Diese Fische sind für Fischer wegen ihrer Größe nicht interessant. Eine Erklärung könnte sein, dass das Gelände periodisch überschwemmt war und die Jungfische in die offenen Schächte gerieten und dort verendeten. Neben zwei Öllämpchen haben die Schwarzhafner auch eine Spardose produziert (Abb. 14). Es fanden sich lediglich drei mittelalterliche Münzen aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts16. Aus dem üblichen Rahmen fiel das Bruchstück eines Gefäßes, das wohl bei Herrenabenden Verwendung fand (Abb. 15). Außer der Schwarzhafnerware gab es einige Ofenkacheln vom Typ Topfkachel des 15. Jahrhunderts (Abb. 16). Das schönste Fundstück ist ein bereits restauriertes Nuppenglas aus dem 15. Jahrhundert (Abb. 17).


Abb. 15: Passau-Neumarkt. Wandfragment eines
Bechers mit Penis.
Abb. 15: Passau-Neumarkt. Wandfragment eines Bechers mit Penis.

Abb. 16: Passau-Neumarkt. Topfkacheln aus verschiedenen Befunden.
Abb. 16: Passau-Neumarkt. Topfkacheln aus verschiedenen Befunden.

Abb. 17: Passau-Neumarkt. Nuppenglas.
Abb. 17: Passau-Neumarkt. Nuppenglas.

Spätlatènezeit:

Schon nach einer Sondage 2001 und den Funden früherer Grabungen in der unmittelbaren Umgebung war es nicht verwunderlich, dass die mittelalterlichen Handwerker nicht die ersten Siedler auf dem Neumarkt waren. Mit drei, vielleicht auch vier Befunden und zahlreichen Funden war auch die Spätlatènezeit vertreten. Bisher hat die Stadtarchäologie an keiner anderen Stelle in Passau so zahlreiche Funde dieser Zeit bergen können, wie während der hier vorgestellten Grabung. Dies hängt natürlich auch mit der Größe der Grabungsfläche zusammen. Die keltischen Funde streuten über das gesamte Gelände. Das bedeutendste Fundstück der Spätlatènezeit aus dieser Grabung stammt leider nicht aus einem spätlatènezeitlichen Befund, sondern aus einem mittelalterlichen (Abb. 2, Objekt 67). Es handelt sich um eine keltische Bronzemünze (Abb. 18). Der Fund ist allein schon deshalb bedeutend, weil aus dem Bereich von Altstadt und Neumarkt bisher keine keltischen Münzen geborgen werden konnten, und es sich somit um das erste Exemplar dieser Art handelt. Die Münze hat B. Ziegaus bestimmt, ihm verdanke ich folgende Erkenntnisse17.

Die Münze ist fast vier Gramm schwer, stark abgegriffen und hat einen Durchmesser von 18 mm. Im Vergleich mit anderen Stücken kann man die Darstellungen auf beiden Seiten der Münze noch erahnen (Abb. 18). Es handelt sich auf der einen Seite um einen Apollo-Kopf. Der stilisierte Kopf ist lorbeerbekränzt. Auf der anderen Seite erscheint eine Biga mit einem Wagenlenker, eine Darstellung, die sich stark an makedonischen Stateren orientiert. Diese Philipper-Statere haben die gallische Münzprägung über drei Jahrhunderte stark beeinflusst. Der vorliegende Münztyp ist bis heute außerordentlich selten. Es gibt nur vier vergleichbare Exemplare. Es handelt sich um eine Gold/Silberlegierung von 6 1/2 Gramm. Parallel dazu sind auch Bronzemünzen mit Gewichten um 4 Gramm nachgewiesen. Hier haben die Münzschneider denselben Stempel wie bei den Goldmünzen benutzt. Das Prägen von bildgleichen Typen in unterschiedlichen Metalllegierungen ist nicht ungewöhnlich; aber sehr selten ist, dass man dafür denselben Stempel verwendet18. Die Münze selbst kann man dem keltischen Stamm der Allobroger zuschreiben. Der Hauptort, das politische Zentrum, dieses keltischen Stammes ist das heutige Vienne im Südosten Frankreichs, etwa im Dauphiné und in Savoyen. Erwähnt werden die Allobroger von Polybios, Cicero und Caesar. Die Münze datiert ins 1. Jahrhundert v. Chr. Ihre Münzstätte kann man nicht bestimmen. Es handelt sich aber auf jeden Fall um eine Münze, die in der Antike keine hohe Kaufkraft hatte. Interessant ist, dass ein solches Stück, über eine Distanz von gut 600 Kilometer Luftlinie vom Stammesgebiet entfernt in Bayern, in Passau, gefunden wurde. Eine einzige Silbermünze der Allobroger mit bayerischem Fundort wurde 1980 in Manching entdeckt. In Manching als Handelsplatz mit überregionaler Bedeutung kann der Fund solch einer Fremdprägung nicht verwundern. Wie unsere Münze nach Passau kam, auf direktem Weg oder über den Zwischenhandel, muss offen bleiben, auch, ob sie überhaupt als Zahlungsmittel akzeptiert wurde. "Die Münze beleuchtet schlaglichtartig die Weitläufigkeit keltischer Prägungen, die keineswegs - wie man das vielleicht vermuten würde - auf Edelmetallprägungen beschränkt war" 19.

Abb. 18: Passau-Neumarkt. Münze der Allobroger. Umzeichnung eines Vergleichsstückes
im Cabinet des médailles de la Bibliothèque Nationale Paris.
Abb. 18: Passau-Neumarkt. Münze der Allobroger. Umzeichnung eines Vergleichsstückes im Cabinet des médailles de la Bibliothèque Nationale Paris.

Bodenanalytik und OSL-Messungen
Wichtiger für die Passauer Siedlungsgeschichte als dieser einzigartige Fund waren die Untersuchungen an den Befunden. Den ersten Befund (Abb. 2, Objekt 107) entdeckten wir bereits im Jahr 2006, der schon beim Baggerplanum sichtbar wurde. Glücklicherweise war dieser etwas nördlicher gelegene Bereich von den mittelalterlichen Handwerkern nicht angetastet worden. Die Umrisse der Grube waren im Planum wie auch im Profil kaum zu erkennen.

Aus dieser Grube stammen etwas Schlacke sowie einige Metallfunde: Eisenteile, wie Nadeln, Haken und ein Ring aus Bronze, der Teil eines Spiegelgriffes (Abb.19)20. Die entsprechende graphitgemagerte und kammstrichverzierte Ware fehlte natürlich auch nicht. Der Teil eines Siebes dient als Beispiel für die Grobkeramik (Abb. 20). In der Kampagne 2007 kamen zwei weitere Gruben im südöstlichen Bereich der Grabungsfläche zu Tage (Abb. 2, Objekte 221 und 222). Die Grube Objekt 221 datieren einschlägige Funde, wie das Fragment einer blauen Glasperle, tongrundige Feinkeramik mit roter Bemalung, das Bruchstück einer Flasche, das abgerundet wurde und möglicherweise mit Stoff oder Wachs als Flaschenverschluss diente und der untere Teil einer kammstrichverzierten Flasche (Abb. 21).

Wie bei den beiden spätlatènezeitlichen Gruben (Objekte 107 und 221) war auch bei der dritten (Abb. 2, Objekt 222) zu beobachten, dass wir zunächst im Planum oberhalb der Gruben zwar keltische Funde in relativ großer Zahl bergen, jedoch keine Befunde erkennen konnten. Die Scherben kamen aus einem lehmigen Schwemmsandbereich. Allerdings machten uns einige Konzentrationen von Keramikbruchstücken in dem anscheinend befundleeren Gelände stutzig. In den Bereichen, wo größere Konzentrationen auftraten, wurden weitere Plana angelegt, und unterhalb dieser Konzentrationen kamen tatsächlich Grubenreste zu Tage. Sie zeichneten sich nicht sonderlich scharfkantig im Boden ab. Auch die dritte Grube datiert wie die beiden anderen durch die Keramik in die Zeit des 2./1. Jahrhunderts v. Chr. (Abb. 22). Im Planum der dritten Grube zeigten sich vermehrt Bruchsteine, allerdings ohne Zusammenhang (Abb. 23). Sie erscheinen wiederum im Profil und darüber erkennt man die anscheinend sterile Schicht (Abb. 24). Um unsere laienhafte Vermutung, dass der - über den Grubenresten - keltische Scherben ohne Befundzusammenhang führende Horizont von einer oder mehreren Überschwemmungen herrührte, wissenschaftlich zu belegen, zog die Stadtarchäologie als Fachmann den Geomorphologen M. Leopold zu Rate21. Außerdem sollte der Zeitpunkt des Hochflutereignisses geklärt werden. M. Leopold nahm aus einem von uns vorbereiteten Profil am östlichen Rand der Grube sechs Proben, drei Sedimentproben und drei zur OSL-Datierung (Abb. 25). Die erste Sedimentprobe lag oberhalb der spätlatènezeitlichen Grube. Einige Kiesel und vor allem einige Muschelreste machten sehr wahrscheinlich, dass eine - fluviale Aktivität - stattgefunden hat. Es handelt sich also tatsächlich um einen Überschwemmungshorizont. Die zweite Probe stammt aus dem Bereich der spätlatènezeitlichen Grube und entspricht der ersten Probe. Die dritte unterhalb dieser Grube genommene Probe zeigt wiederum nativen Hochflutlehm, der etwas sandiger als bei Probe 1 ist. Noch einmal kurz zusammengefasst: Wegen der einheitlichen Korngrößenverteilung im gesamten Profilverlauf und wegen der Dominanz von Feinsanden ist sicher, dass es sich bei den Sedimenten unseres Profils um typische Hochflutlehme handelt, die wahrscheinlich von Überflutungen des Inn herrühren. Muschelfunde und fluvialer Kies stützen diese Beobachtungen und sichern sie ab.

Der einzige chronologische Fixpunkt unseres Profils ist die keltische Grube aus der Zeit um 100 v. Chr. Wie datieren nun die Hochflutsedimente? Das Nivellement der Proben zur Datierung entspricht denen für die Bodenanalytik (Abb. 25). Die Datierung sollte mittels optisch stimulierter Lumineszenz (OSL ) vorgenommen werden. Bei dieser Messungsmethode handelt es sich um die genaue Ermittlung des letztmaligen Belichtungszeitpunkt eines Minerals. Meistens handelt es sich dabei um Quarze oder Feldspate. "Die Methode basiert auf der mit wachsendem Alter zunehmenden Strahlenschädigung von Mineralen. Die überall vorhandene Radioaktivität setzt ionisierende Strahlen frei, wodurch sich im Wechselspiel mit den Atomen der Minerale (hier die durch Flut abgelagerten Sedimente) Strahlungsschäden aufbauen. Die Intensität dieser Strahlenschäden kann gemessen werden" 22. Bei den Datierungen können noch Änderungen von ca. 10 % eintreten. Wichtig war zunächst einmal bei den Proben, dass das, was sich aus den archäologischen Funden ergab, mit der Stratigraphie der OSL-Messung übereinstimmte. Also, das was unter der Grube liegt, ist älter als 2000 Jahre und das was darüber liegt, ist entsprechend jünger.

Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass es vor rund 3400 Jahren, also etwa in der Hochbronzezeit, ein Flutereignis gegeben hat. In dieses Sediment tieften die Siedler um 100 v. Chr. ihre Grube ein. Dann fanden in der Römerzeit, in der Zeit von Christi Geburt bis 300 n. Chr., Erosionsvorgänge statt. Sie können durch Besiedlung oder erneute Überflutungen entstanden sein. Wahrscheinlicher scheint - auch wegen fehlender römerzeitlicher Funde - ein weiteres Hochwasser. Wiederholte Sedimentablagerungen ab ca. 370 n. Chr. lassen weitere Überflutungen erkennen. Dies dauerte ungefähr bis ins 7./9. Jahrhundert an. Wir befinden uns damit in der Völkerwanderungszeit, einer Zeit, von der bekannt ist, dass es verstärkt Niederschläge und Hochflutereignisse gegeben hat. Hier endet das Sedimentprofil. Der oberste Bereich, der an anderen Stellen der Grabung noch sichtbar war, ließ noch erahnen, dass hier einmal ein kultivierter Boden war, ein Gartengelände, wie das auch der Stadtplan von 1826 besagt (Abb. 1). Diese Nutzung geht bis in die Frühe Neuzeit zurück. Wichtig ist, dass wir zum ersten Mal für Passau überhaupt solche Daten gewinnen konnten. Ein Problem der römischen Besiedlungsgeschichte im heutigen Passau könnte damit erklärt werden, nämlich das Fehlen von Befunden dieser Zeit im Bereich des südlichen Neumarktes. Die Höhen des Profils liegen über NN bei 299,5 Metern. Diese Höhe kann man z. B. mit denen des spätantiken Kastells Boiotro vergleichen. Innerhalb des Kastellgeländes gab es zwar einen Niveauunterschied: Nach Norden zum Inn fällt das Gelände ab. An keiner Stelle ist ein Laufhorizont erhalten. Im südlichen Teil der spätantiken Anlage gründet eine Mauer bei 300,50 m ü. NN , also einen Meter höher und noch immer weit unter dem Laufhorizont. Die Römer haben also ganz bewusst an höher gelegenen Stellen Kastelle und die umgebenden Zivilsiedlungen errichtet, wahrscheinlich um wiederkehrenden Überschwemmungen auszuweichen. Bezeichnenderweise blieb bei dem großen Hochwasser von 2002 als eines der wenigen Häuser in der Lederergasse das Museumsgebäude auf dem Gelände des Kastells von der Flut verschont. Bei weiteren archäologischen Grabungen in Passau wird man die geomorphologischen Ergebnisse und die durch OSL Messungen erzielten Datierungen zur Entwicklung der Besiedlung kaum außer Acht lassen können.


Text: Dr. Jörg-Peter Niemeier

Kontakt:
Stadtarchäologie Passau, Dr. Thomas Maurer


Abb. 19: Passau-Neumarkt. Bronzener Spiegelgriff.
Abb. 19: Passau-Neumarkt. Bronzener Spiegelgriff.

Abb. 20: Passau-Neumarkt. Sieb.
Abb. 20: Passau-Neumarkt. Sieb.

Abb. 21: Passau-Neumarkt. Unterteil einer kammstrichverzierten
Flasche.
Abb. 21: Passau-Neumarkt. Unterteil einer kammstrichverzierten Flasche.

Abb. 22: Passau-Neumarkt. Spätlatènezeitliche Feinkeramik
mit roter Bemalung.
Abb. 22: Passau-Neumarkt. Spätlatènezeitliche Feinkeramik mit roter Bemalung.

Abb. 23: Passau-Neumarkt. Spätlatènezeitliche Grube
(Objekt 222) mit Bruchsteinstreuung.
Abb. 23: Passau-Neumarkt. Spätlatènezeitliche Grube (Objekt 222) mit Bruchsteinstreuung.

Abb. 21: Passau-Neumarkt. Unterteil einer kammstrichverzierten
Flasche.
Abb. 24: Passau-Neumarkt. Profil der spätlatènezeitlichen Grube (Objekt 222).

Abb. 25: Passau-Neumarkt. Profil der spätlatènezeitlichen Grube (Objekt 222) mit
Markierung
der Proben zur Sedimentanalytik und zur OSL-Messung.
Abb. 25: Passau-Neumarkt. Profil der spätlatènezeitlichen Grube (Objekt 222) mit Markierung der Proben zur Sedimentanalytik und zur OSL-Messung.






Anmerkungen >>> Klick

Abbildungsnachweis:

Abb. 1  Ausschnitt aus dem Nachdruck des Urkatasters von 1826/1829 des Bayerischen Landesvermessungsamtes, 1982.
Abb. 2 - 24  Stadt Passau, Stadtarchäologie (R. Gogräfe, J.-P. Niemeier, J. Schwan).
Abb. 18  Umzeichnung der Münze nach H. de la Tour, Atlas des Monnaies Gauloises, (Paris 1892, Nachdr. 1982) Taf. 19, 6067.
Abb. 25  M. Leopold.
 
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